Was wir nicht feiern konnten

WAS WIR NICHT FEIERN KONNTEN - INFORMATION:

➤ Gebetswoche für die Einheit der Christen
 
➤ Tag des Judentums

Ökumenischer Gottesdienst Gebetswoche für die Einheit der Christen

Der ökumenische Gottesdienst zur Gebetswoche, traditionell in der römisch-katholischen Pfarrkirche Weissenbach, musste heuer leider abgesagt werden. Weltweit stand die Gebetswoche 2021 unter dem Motto "Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen" (Joh 15,8-9).
Am 20. Jänner fand zum Anlass eine Feier in der Methodistenkirche in Wien-Fünfhaus statt, die auch online übertragen wurde:

 

Gottesdienste zum Tag des Judentums

Die Predigt von Landessuperintendent Thomas Hennefeld beim ÖRKÖ-Gottesdienst zum Tag des Judentums 2021 kann auf der Seite des Ökumenischen Kirchenrates Österreich hier nachgehörtwerden

Seit dem Jahr 2000 begehen die Kirchen in Österreich jedes Jahr den Tag des Judentums. Im Jahr 2021 fällt dieser Tag auf einen Sonntag, 17.01.2021. Einen Tag vor der Gebetswoche für die Einheit der Christen (18.-25.01.2021) sollen sich die Christinnen und Christen gemeinsam auf ihre jüdische Wurzel besinnen. Das Christentum ist von seinem Selbstverständnis her wesentlich mit dem Judentum verbunden. Jesus und seine Familie, die Apostel und die ersten gläubigen Christen waren alle jüdisch.
Zugleich soll der Tag des Judentums dazu aufrufen, das durch Christen verschuldete oder mitverschuldete Unrecht zu bedenken, das jüdischen Menschen und ihrem Glauben über Jahrhunderte widerfahren ist.

Zum Tag des Judentums, der im vergangenen Jahr um einen „Lerntag“ erweitert wurde, hat die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler dazu aufgerufen, „nicht über das Judentum zu lernen, sondern vom Judentum und besonders mit Jüdinnen und Juden“. In der ö1-Sendung „Zwischenruf“ vom Sonntag, 17. Jänner, sieht Bachler die Kirchen „auf dem Weg, den spirituellen und theologischen Reichtum des Judentums als Fundament unseres eigenen Glaubens neu zu entdecken“. Denn die theologische Verachtung und gesellschaftliche Abwertung des Judentums hätten über Jahrhunderte hinweg jenen Nährboden geschaffen, auf dem der Antisemitismus wachsen konnte: „Erst seit den Verbrechen der NS-Zeit, der Shoah, hat in den Kirchen ein Umdenken begonnen.“
Persönlich versteht Bachler das Judentum als Wurzel ihrer Religion. Es seien die überlieferungen des Ersten Testaments und insbesondere die Geschichten der Frauen, „die vom Aufbrechen in Unbekanntes, von Gottvertrauen und Mut zeugen“. Bachler zitiert als Beispiele etwa Ester oder Judit, die durch ihr Handeln das jüdische Volk retten. Und auch Jesus sei Jude gewesen: „Er ist im jüdischen Volk beheimatet. Seine Vorfahren, seine innige Beziehung als geliebter Sohn zu seinem Vater im Himmel, sein Beten und seine Botschaft – alles wurzelt tief in der Glaubenstradition Israels.“
Quelle: evang.at (EPDÖ ISSN 2222-2464)